Ein unvergleichlich schöner Sonntagsspaziergang im letzten Urlaub war die kleine Küstenwanderung von Carvoeiro nach Benagil.
Wir haben am Leuchtturm (Farol) von Carvoeiro geparkt, diesen erreicht man, wenn man vom Ortskern von Carvoeiro die Küstenstraße nach Osten hoch fährt und hinter der Anlage „Rocha Brava“ rechts abbiegt.
Wir sind dann von dort am gut ausgeschilderten Küstenwanderweg entlang gelaufen. Der Weg ist durch die gelbroten Markierungen einfach zu finden.
Diese Zeichen finden sich sowohl gemalt auf den Felsen als auch als Holzpfähle eingeschlagen. Auch Abbiegungen werden entsprechend markiert. Wenn man auf gekreuzte Striche stößt, heißt das übrigens, dass man auf dem falschen Weg ist. ;-)
Wer mehr Zeit und Kondition hat, kann auch schon weiter unten in Carvoeiro am Algar Seco parken. Dann beginnt die Wanderung allerdings schon mit einem recht beschwerlichen Treppenaufstieg, den wir uns gerne ersparen wollten.
Der Weg führt fast direkt an der Steilküste und an einigen Algares vorbei. So heißen die spektakulären Löcher in der felsigen Bodenplatte, in denen die Brandung des Atlantiks tobt. Bei fast jedem Blick zurück ist der Leuchtturm von Carvoeiro zu sehen.
Man läuft durch einige Täler, die durch die Auswaschungen der Brandung entstanden sind. Immer wieder hat man wunderbare Ausblicke auf kleine, einsame Strände, die zum Teil nur vom Wasser aus zu erreichen sind und, bei etwas stürmischerem Wetter, auf riesige Gischtfontänen, die an den Felsen emporschlagen.
Nach ca. 45 Minuten gemächlicher Wanderung erreicht man den kleinen Badeort Benagil mit seinen schönen Fischerhäusern.
Sehr empfehlenswert für eine Rast ist die Snackbar A Lota, direkt am Strand. Man sitzt fast direkt am Wasser mit Blick auf die örtliche Fischerbootflotte und geniesst einen leckeren Weisswein und die täglich wechselnden Kleinigkeiten aus der Küche, wie Salat mit Kichererbsen und Fisch oder leckere Stockfischstückchen.
Und wenn man es einfach und rustikal mag, kann man auch eine schlichte Bifana (in Knoblauchsud gekochtes Schweinefleisch mit Brot) essen. Ansonsten gibt es auch Burger und sehr leckere Salate.
Mit etwas Glück lässt sich auch die ein oder andere Wandergruppe beobachten, die sich, ausgestattet wie für den Matterhorn-Aufstieg, in das Abenteuer einer Küstenwanderung stürzt.
Nach einer ausgiebigen Rast hier und einem halben, ausgelesenen Buch später geht es dann auf dem selben Weg zurück, was aber nicht langweilig ist, da durch den veränderten Blickwinkel wieder ganz neue Perspektiven und Eindrücke entstehen.
Ein kleiner, subjektiver Tipp für ungeübte Wanderer: dieses Teilstück des Küstenwanderweges ist etwas leichter zu begehen als das Stück auf der anderen Seite von Benagil in Richtung Praia da Marinha, aber genauso schön.