Meine große Zuneigung zu Portugal habe ich hier ja schon oft geäußert.
Bedauerlich finde ich aber, dass zwar schon diverse Bekannte wohl auch wegen meiner guten Erfahrungen nach Portugal gereist sind, letztendlich aber dann doch vom Land selbst wenig gesehen haben.
Die meisten sind bisher dann nur nach Faro oder Lissabon geflogen und haben sich vom Transferbus ins Hotel ans Meer schaukeln lassen, von den reichhaltigen kulturellen Schätzen, den Menschen und der Natur bekommt man dann natürlich nur wenig mit.
Ideal ist es daher, Portugal mit dem Auto zu erkunden und dabei an mehreren Standorten Station zu machen; nur so kann man eigentlich einen angemessenen Eindruck der Vielfalt des Landes im wahrsten Sinne des Wortes erfahren.
Es muss ja gar nicht der eigene Wagen sein, denn die langwierige Anreise über Frankreich und Spanien lohnt nur, wenn man auch dort Zwischenstation macht und ganz viel Zeit mitbringt. Für einen zwei- bis dreiwöchigen Urlaub ist es daher ideal, z.B. nach Lissabon Portela zu fliegen. Übrigens gerade mal 8 km außerhalb der Stadt und gut angebunden, so könnte man bequem ein paar Tage Städtereise mit einer anschließenden Mietwagen-Rundreise verbinden. Ein in Deutschland reservierter Mietwagen kann nämlich auch direkt mit Hotelzustellung gebucht werden.
Egal ob direkt am Flughafen in Empfang genommen oder zum Hotel gebracht: Wenn man bei der Buchung dann auch noch auf eine gute Vollkaskoversicherung, am besten ohne Selbstbeteiligung und mit versichertem Unterboden/Reifen, achtet, kann man viel sorgenloser als mit dem eigenen PKW im selbstbestimmten Tempo reisen. Tägliche Flüge von Deutschland nach Portugal erlauben dabei eine sehr flexible Reiseplanung, am besten wird man bei den größeren Anbietern wie Expedia oder Swoodoo fündig.
Eine absolute Empfehlung für die Auto-Anmietung kann ich nicht geben, es lohnt sich aber in jedem Fall, mehrere Anbieter zu vergleichen, oder auch in den einschlägigen Foren nachzufragen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir unseren Mietwagen oft nicht direkt bei einem Autovermieter buchen, sondern über Buchungsportale wie Expedia oder Reiseveranstalter wie Olimar, da es meist günstiger ist als bei der Autovermietung selbst.
Lohnenswerte Stopps und Unterkünfte finden sich im ganzen Land, daher sollten eventuelle Routen mit Bedacht gewählt werden, so kann man z.B. mehrere Tage an einem Standort verweilen und von dort sternförmig die Gegend erkunden oder natürlich auch auf einer Rundreise jeden Tag in einem anderen bezaubernden Hotel übernachten.
Bei einem Start in Lissabon könnte der westlichste Punkt des europäischen Festlands, Cabo de Roca ein erstes Ziel sein, anschließend könnte man gut Mittel- und anschließend Nordportugal „erobern“, als gute Tipps wären da z.B. die UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten wie das Christus-Kloster in Tomar, sowie die Klöster Alcobaça und Batalha, über die ich hier schon mal geschrieben habe, zu nennen. Alternativ gäbe es Dörfer wie Castelo Mendo, Castelo Novo oder auch Monsanto zu nennen, die alle für die überreiche stolze Historie Portugals stehen. Insbesondere im Süden des Landes kommt auch noch ein reichhaltiges maurisches Erbe dazu, so z.B. in Silves mit einem komplett erhaltenen Kastell und weiteren Sehenswürdigkeiten.
Aber auch für Naturliebhaber ist Portugal eine absolute Fundgrube: Von den einsamen, teils sehr rauen Küsten Mittel- und Nordportugals, wo man teilweise auch beste Bedingungen zum Wellenreiten vorfindet, über den Märchenwald Mittelportugals oder die wunderschöne Kulturlandschaft des Alentejo bis hin zu den bizarren Felsküsten der sogenannten Fels-Algarve in der gleichnamigen Süd-Provinz des Landes, wo auch sehr artenreiche Flusslandschaften wie die Ria Formosa oder die Ria de Alvor zu bewundern sind, bietet sich fast unendlich viel Abwechslung.
Zu guter Letzt (und vielleicht als krönender Abschluss der Mietwagen-Rundreise) darf aber natürlich auch das Badevergnügen nicht fehlen, was man besonders in der Algarve auch wunderbar mit Aufenthalten in den malerischen kleinen Städtchen wie Lagos oder Tavira kombinieren kann, ein Tipp wäre natürlich auch die 4-Sterne-Unterkunft Pousada do Infante am westlichsten Algarve-Zipfel in Sagres.
Wer es weniger lebhaft mag, insbesondere außerhalb der Hauptreisezeit der Portugiesen, August, der sollte sich auch durchaus mal die Strände nördlich von Lissabon angucken. Da findet sich wirklich für jeden Geschmack die optimale Lösung.
Fazit also: Wer Portugal zum ersten Mal bereist, sollte dies am besten in Form einer Mietwagen-Reise machen, nur so kann man das Land wirklich umfassend kennen- und lieben lernen.
Viel Spaß beim Planen, Buchen und Reisen durch Portugal!